Bericht: Weiterbildung – Aufbürdung

Heuer durfte ich zum wiederholten Mal beim Kirchenmusiktag des ZKMV teilnehmen. Auf Ursula Jaggis Wunsch hin, etwas zum Thema Weiterbildung im Zusammenhang mit der Tagung zu schreiben, habe ich mich hingesetzt und über das Wort Weiterbildung meditiert.

 

In verschiedenen Kombinationen verabreichte ich dem Computer bzw. dessen Textverarbeitungsprogramm das Wort „Bildung“ (Ausbildung, Fortbildung, Rückbildung, Unterbildung, Überbildung usw.). Grosszügig, wie das Korrekturprogramm von Word ist, hat es alles problemlos akzeptiert. Nur beim Wort „Aufbildung“ machte es nicht mehr mit und schlug mir stattdessen die Alternative „Aufbürdung“ vor. Innerlich zuckte ich zusammen und die Meditation schlug in Nachdenklichkeit um. Beinahe 80 Teilnehmende zählte der Tag, was von den Verantwortlichen zwar als Erfolg angesehen wird, für die kantonale (und überkantonale) Kirchenmusik aber genauer betrachtet immer noch erbärmlich ist. Scheinbar wird Weiterbildung für viele Kolleginnen und Kollegen immer noch als Bürde empfunden, auch wenn sie praktisch vor der Haustüre stattfindet. Und dabei geht es ja nicht nur um Weiterbildung im engsten Sinne, sondern ebenso um den Austausch, das Networking, das gemeinsame Erleben. Und genau das ist es, was ich an diesem Anlass besonders schätze. Gespräche mit Kollegen und Kolleginnen über ihre Tätigkeit, alte Studienkollegen wieder treffen, Kirchenmusik aus einer anderen Perspektive betrachten oder ganz banal wieder einmal zu konsumieren. Herzlichen Dank den Initianten und Organisatoren, dass sie das mit viel Engagement schon zum dritten Mal möglich gemacht haben. Ich hoffe sehr, dass sich die Zahl der Teilnehmenden beim nächsten Jahr vervielfacht, denn es gäbe noch viele Kolleginnen und Kollegen, die ich gerne wieder einmal sehen würde….