1. Stimmt’s im Chor, stimmt auch die Stimmung!
Stimmungstrüber und -aufheller im Choralltag
Beat Schäfer, Kantor
Für eine gute, reine Intonation müssen Körper und Geist „in Balance“ sein. Was für die musikalische Stimmung gilt, hat auch seine Gültigkeit für einen lebendigen, mitreissenden Chorauftritt insgesamt. Ängste, Unterforderungen, Überforderungen, stiller Widerstand, überschwänglicher Enthusiasmus, Unzuverlässigkeit, Verlust eines gemeinsamen Zieles u.a.m. können die Entwicklung eines Chores behindern oder gar verhindern. Das muss nicht sein. Wir betrachten das dynamische Viereck „SängerIn – Chorvorstand – DirigentIn – Auftrag“ und machen uns auf die Suche nach Reinigungsmethoden und Schmiermittel, damit die einsetzende Verstaubung behoben und eine Einrostung verhindert werden kann.
2. Und wie singt der innere Chor?
Selbstbewusst statt Burnout
Pascal Mösli, Theologe und Supervisor MAS
Wenn wir uns selbst genau zuhören, vernehmen wir in uns drin oft mehr als eine Stimme. Besonders in Stresssituationen sind wir konfrontiert mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Stimmungen, Aufforderungen… Da gibt es innere Polizisten, Lehrerinnen und Randständige – aber auch verletzte Kinder und Medizinmänner. Der Kommunikationstheoretiker Schulz von Thun hat dafür das Bild vom inneren Team entwickelt. Wenn das innere Team nicht zusammenarbeiten kann, ist das Resultat dasselbe wie bei einem Chor, der nicht harmonisch singt: Frustration, Enttäuschung, Burn-out. Der Anfang einer guten, inneren Zusammenarbeit besteht darin, dass man seine Stimmen kennt und ihre Beiträge wertschätzt. Der Workshop bietet einige Anregungen, wie man spielerisch und bewusst mit sich selbst unterwegs sein kann.
3. Tanzen und Sein ist dasselbe
Werkeinführung in die «Trois Danses» von Jehan Alain
Tobias Willi phone 8582562535 , Organist
“Mein wichtigstes Werk und wohl jenes, das mir am meisten bedeutet”, so schrieb Jehan Alain (1911-1940) knapp ein Jahr vor seinem Kriegs-Tod über seine “Trois Danses”. In seinem dreiteiligen Zyklus, pendelnd zwischen Ekstase und Kontemplation, zwischen überschäumender Spielfreude und abgründiger Verzweiflung, sinnt der Komponist über die Grundlagen menschlicher Existenz nach, denn “Tanz kann übersetzen, was ein Wort nicht ohne Brutalität auszudrücken vermag”. Passend zum 100. Geburtstag von Jehan Alain lädt der Workshop zu einer Entdeckungsreise rund um eines der zentralen Orgelwerke des 20. Jahrhunderts ein.
4. Vogelkunde für Messiaeninterpreten
Stefan Heller, Umweltnaturwissenschaftler
Kein anderer Komponist hat sich intensiver mit dem Gesang der Vögel beschäftigt als Olivier Messiaen. Selber ausgezeichneter Ornithologe mit Kenntnissen hunderter Vogelarten, hat er Vogelstimmen in seine Werke eingebaut und vielen Vögeln eigene Stücke gewidmet. Wie «naturalistisch» sind diese Stücke und wie sind sie zu spielen? Ein Beitrag zur kirchenmusikalischen Vogelkunde.
5. Singen und Klingen in der Kirche
Wie animiere ich Menschen zum Singen?
Hansueli Bamert, Kantor
6. Werben für Anfänger und Fortgeschrittene
Martin Rohr, Austellungsmacher
7. VOLL POSITIV!
Wie eine Kirchgemeinde zur Anschaffung einer Truhenorgel motiviert werden kann
David Schenk, Organist
Die reformierte Kirche Oberrieden verfügt seit Juli 2010 über eine neue Truhenorgel im Chorraum. Nachdem der Kauf dieses Instruments ziemlich umstritten war, sind heute die Meinungen dazu in der Gemeinde durchwegs positiv.
In diesem Workshop erfahren Sie einige allgemeine wie auch konkrete Hinweise und Tipps, welche hilfreich sein können, um eine Kirchgemeinde von einer grösseren Anschaffung zu überzeugen.
8. Choralbegleitung
Diskothek im Paulus
Roland Wächter, Musikredaktor DRS 2 und Gäste
Den Gemeindegesang auf der Orgel begleiten – für OrganistInnen doch wohl das Einfachste auf der Welt! Oder doch nicht? Eine Ludothek – als Variante zur Diskothek im Zwei – gibt einigen Willigen Gelegenheit, sich konkret an Ort und Stelle mit den Möglichkeiten und Stolpersteinen der Choralbegleitung zu beschäftigen – unter kritischer Beobachtung von Fachleuten und dem singfreudigen Publikum.