Der jüngste Jahresbrief des Präsidenten, der Anfang Februar versandt wurde, hat auf die Orgelreise 2023 des ZKMV hingewiesen. Das Projekt einer einwöchigen Orgelreise nach Wien und Budapest hat die Verantwortlichen bereits im Jahr 2021 beschäftigt. Damals kam die Pandemiesituation dazwischen; es wurde stattdessen eine zweitägige Exkursion in den Kanton Graubünden durchgeführt.
Nun soll endlich wieder eine Orgelreise des ZKMV stattfinden. Vielleicht wundert sich der eine oder die andere potenzielle Mitreisende über ein Konzept, das zwei europäische Hauptstädte miteinander verbindet. Aber die beiden Metropolen liegen nicht weit auseinander und haben eine gemeinsame Geschichte, was sich auch an den erhaltenen oder rekonstruierten historischen Orgeln ablesen lässt.
In den Jahren 2017 und 2019 hat der ZKMV für seine Orgelreisen Flugverbindungen genutzt, was nicht von allen Mitgliedern geschätzt wurde. 2023 sollen An- und Rückreise – trotz recht weiter Wege – wieder mit der Bahn erfolgen. Die Kombination der beiden Hauptstädte macht es möglich, auch das weiter entfernte Budapest einzubinden und trotzdem die etablierten Reisezeiten mit Anreise am Sonntagnachmittag und Rückreise am Samstag beizubehalten: Diese Überlegung hat das Konzept der Reise beeinflusst. In den beiden Städten bzw. in ihrer Umgebung werden wir mit Reisebussen unterwegs sein.
In Wien ist ein reicher Bestand an charakteristischen, historisch bedeutsamen Orgeln vorhanden, beginnend mit der Wöckherl-Orgel in der Franziskanerkirche (1642). Der Orgelbau des 19. Jahrhunderts ist u.a. mit der Buckow-Orgel der Piaristenkirche Maria Treu (1858) und der Walcker-Orgel der Votivkirche (1878) vertreten. Zu den jüngsten Orgeln Wiens zählt das 2019/20 unter Verwendung von vorhandenem Material (1960) neu konzipierte Instrument auf der Westempore des Stephansdoms.
In Budapest und Umgebung wurden in den vergangenen zehn Jahren einige interessante Nachbauten historischer Orgeln realisiert. In besonderer Weise sei auf die auf der ersten Seite dieses Flyers abgebildete Orgel in Szár hingewiesen; diese kultiviert Stilmerkmale, die im 17. Jahrhundert im damaligen Oberungarn, aber auch im südlichen Polen und in Siebenbürgen verbreitet waren. Sie ist ein vielseitiges Instrument, das unsere oft recht schematischen Vorstellungen von den verschiedenen historischen Stilen des Orgelbaus erweitern kann. Sowohl in Wien als auch in Budapest finden sich Belege für das Wirken der Familie Deutschmann, das rückblickend als Abschluss des spätbarocken Orgelbaus bezeichnet werden kann: Die Orgel von Friedrich Deutschmann (1757-1826) in der Lutherischen Stadtkirche in Wien wurde kürzlich mit Erweiterungen rekonstruiert; bereits 2014 erfolgte die Wiederherstellung der Orgel von dessen Sohn Jacob Deutschmann (1795-1853) in der reformierten Kirche am Calvin-Platz in Budapest.
Der für die erwähnten Instrumente in Szár und am Budapester Calvin-Platz verantwortliche Orgelexperte David Homolya wird uns an den ungarischen Tagen der Reise begleiten, einige Orgeln vorstellen und sowohl die Orgelbaugeschichte als auch die allgemeine Geschichte des Landes erläutern.
Ein Hinweis zur Anreise und Rückreise: Es gibt für beide Strecken auch Reisemöglichkeiten in Nachtzügen. Allerdings hat sich bei früheren Orgelreisen gezeigt, dass für solche Fahrten unterschiedliche Komfort-Wünsche vorhanden sind und dass die Mehrheit der Teilnehmenden die Reise bei Tag bevorzugt. Wer eine alternative Reisemöglichkeit nutzen möchte, sollte das bei der Anmeldung mitteilen und jenen Teil der Reise selbst organisieren.
Alle Interessentinnen und Interessenten werden hiermit um baldige Anmeldung gebeten.
Informationen
Anreise: Zugfahrt Zürich – Wien (ohne Umsteigen)
Sonntag, 8. Oktober 2023 (Abfahrt 12:40 Uhr)
Weiterreise: Zugfahrt Wien – Györ
Mittwoch, 11. Oktober 2023 (ab dort Fahrt im Reisebus)
Rückreise: Zugfahrt Budapest – Zürich
Samstag, 14. Oktober 2023 (Ankunft 20:27 Uhr)
Organisation: ZKMV, Matthias Wamser, David Homolya, Rotstab Reisen (Liestal)
Kosten:
Total ca. CHF 1‘450 für ZKMV-Mitglieder
bzw. ca. CHF 1‘650 für Nichtmitglieder
(Einzelzimmerzuschlag ca. CHF 200,–)
Enthalten sind Zug- und Busfahrten, Übernachtungen mit Frühstück, Führungen, mindestens zwei gemeinsame Mittag- bzw. Nachtessen. Die Platzzahl ist beschränkt.
Anmeldeschluss: Freitag, 30. Juni 2023
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten wieder ein detailliertes Programmheft, genaue Angaben zur Reise, zu den Orgeln, zu den beiden Hotels, zu den Kosten und zu geeigneter Musik für die historischen Instrumente. Bei Fragen gibt Matthias Wamser als Reiseleiter gerne Auskunft (Kontaktangaben siehe unten).
Anmeldung
bis spätestens 30. Juni mit Angabe von Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Buchung von Einzel- oder Doppelzimmer an:
Matthias Wamser, Adelbergstrasse 5 D-79618 Rheinfelden
0041 – 78 – 712 4988, wamserbaerthlein@sunrise.ch