Bericht: Eröffnung mit Jürg Kienberger

Schon die Eröffnung mit dem Kabarettisten Jürg Kienberger liess erahnen, dass wir einen gediegenen Tag erleben dürfen.

Zunächst hörten wir – o Wunder – Musik, gespielt am Flügel, und erfuhren dann etwas zum Aufwachsen des salzburgerstiergekrönten Künstlers im Engadin. Genauer in Sils Maria, wo die Eltern ein Hotel betrieben. Seine erste musikalische Aufzeichnung (der Sprengung eines Felsens zur Errichtung des Schwimmbads), die herumgereichten Souvenirs (beispielsweise eines Felsstückleins, das in einer Nusstorte in Pontresina landete) oder die ersten Musikstunden, die lieber mit Butterbroten überbrückt wurden, zeigten einen sehr speziellen Einstieg in die Musikerkarriere des Kabarettisten. Er spielt Akkordeon, Klavier und vieles mehr und ist mit einer lustigen Falsettstimme ausgestattet, welche als Höhepunkt zum ersten Lehrstück des Tages diente, nämlich wie man aus endlosem “Danke für diesen guten Morgen” doch immerhin etwas lustiges machen kann.

Bericht: Privileg und Inspirationsquelle

Als Nicht-Musikerin einen Tag mit erfahrenen Kirchenmusikern zu verbringen, war für mich als Kirchenpflegerin ein grosses Privileg und eine interessante Informations- und Inspirationsquelle. Schade nur, dass sich nicht mehr Kirchenpflegemitglieder mit dem Ressort Gottesdienst & Musik und nicht mehr Pfarrpersonen eingefunden hatten.

 

Als persönliches Fazit dieser Tagung habe ich die Erkenntnis mitgenommen, dass eine abschliessende Definition, welche Musik für den Gottesdienst geeignet ist, wohl nur soweit gelingt, als dass es der Musik möglich sein sollte, das Wort zu verstärken. Wenn Theologie ins Herz gehen soll, ist Musik ein wunderbares Medium dazu – vorausgesetzt, sie ist “echt” und wird mit Begeisterung vermittelt. Die Kombination von Musik und Predigt vermag Kirchen nicht mehr automatisch bis auf den letzten Platz zu füllen, aber wenn beide zu überzeugen vermögen und aufeinander abgestimmt sind, so sind wir auf gutem Weg. 

Bericht: Zwei Studenten am Kirchenmusiktag

Der Kirchenmusiktag 2012 war für uns eine Premiere. Wir sind beide ziemlich neu im «Geschäft» beziehungsweise auf dem Gebiet der Kirchenmusik im Kanton Zürich. Obwohl uns das Programm von den Themen her zunächst nicht speziell zusagte, nahmen wir die Gelegenheit gerne wahr, ein paar Bekanntschaften in der Zürcher und Glarner Kirchenmusik-Szene zu schliessen.

Die verschiedenen Referate, Präsentationen und Interviews erwiesen sich nachträglich als viel spannender, als wir erwartet hatten, zumal alle Referentinnen und Referenten ihre Präsentationen gut bis ausgezeichnet vortrugen.

Das eher trockene und abstrakte Thema der Hierarchie und Anarchie in den landeskirchlichen Strukturen etwa wurde von Peter Uehlinger so humorvoll und kurzweilig präsentiert, dass man ihm gerne noch länger zugehört hätte. Auch das Referat über die Musik in der Mission oder das Interview mit Susanne Würmli-Kollhopp entpuppten sich als äusserst spannend und interessant. Schade war, dass einzelne Diskussionsrunden nach den Referaten aus zeitlichen Gründen (das Programm war doch recht straff und etwas knapp getimt) abgebrochen werden mussten, oft gerade dann, als sich die ganz spannenden Fragen auftaten. Einzelne Programmpunkte wie die Comedy zu Beginn oder die Body-Percussion am Schluss sind naturgemäss Geschmacksache. Sie trugen aber auf jeden Fall zu einer willkommenen Auflockerung für Geist und Körper bei. Wir wurden ausserdem den ganzen Tag wunderbar versorgt, mit Kaffee (essenziell für [Kirchen-]Musiker), Äpfeln, Kuchen und einem reichhaltigen Mittagessen sowie einem Apéro riche.

Was sich an diesem Kirchenmusiktag gezeigt hat, und was uns sehr positiv in Erinnerung bleiben wird, ist der starke Zusammenhalt vieler Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, der durch Veranstaltungen wie die Kirchenmusiktage oder die alle zwei Jahre stattfindenden Orgelreisen des ZKMV ermöglicht und gepflegt wird. Man merkt rasch, dass sich viele Kolleg(inn)en gut kennen und sich gegenseitig auch einmal als Registrant oder Vertretung aushelfen. Trotzdem fühlte man sich als Neuling und ganz besonders als junge Studenten sehr willkommen und herzlich empfangen.

Orgelfahrt mit Benjamin Guélat in den Jura am 22.9.12

Wir werden die bekanntesten Orgeln des Kantons Jura besuchen:

Jean-Jacques Besançon vollendete 1776 für die Stiftskirche seiner Heimatstadt Saint-Ursanne eine Orgel des klassisch-französischen Typs elsässischer Prägung mit II/26 (Bild links). Das Instrument wurde 1984 durch Hans-Jakob Füglister und 2004  durch Bertrand Cattiaux restauriert und gilt heute wieder als besonders beeindruckendes und authentisches Beispiel für die elsässische Orgelbaukunst des 18. Jahrhunderts.

 

 

 

 

 

 

In der Jesuitenkirche in PorrentruyerstellteJürgen Ahrend (Leer-Loga, Ostfriesland)1985 eine Kopie der von Gottfried Silbermann für Glauchau (Sachsen) erbauten Orgel (II/30, Bild unten). Für alle

 

 

 

 

 

 

 

TeilnehmerInnen, die sich „aus dem Rucksack“ verpflegen wollen und das Studium weiterer Orgeln dem Besuch eines Restaurants vorziehen, besteht außerdem die Gelegenheit, die Orgeln der kath. Kirche St. Pierre in Porrentruy kennen zu lernen (Chororgel Metzler 1982, II/11; Hauptorgel Metzler 1984 in Anlehnung an François Callinet 1813, II/29).

Für die Vorstellung der Orgeln konnte Benjamin Guélat gewonnen werden, der im Jura aufge-wachsen ist; außerdem werden die TeilnehmerInnen Gelegenheit haben, die wertvollen Instru-mente selbst zu spielen.

 

Zeitplan:

08.34 Abfahrt Zürich HB

10.39 Ankunft St-Ursanne Spaziergang (ca. 15 Min.) zur Kirche
11.00 – 12.15 Besuch der Orgel der collégiale de St.-Ursanne (J. Besançon 1776)
12.33 Abfahrt (Bus) in St-Ursanne, poste
12.52 Ankunft Porrentruy

13.00 fakultativ: Besuch der Orgeln der église St-Pierre
oder Mittagessen im Restaurant bzw. individuelle Stadtbesichtigung

14.30 – 15.45 Besuch der Orgel der église des Jésuites (J. Ahrend 1985)
16.07 Abfahrt Porrentruy

18.26 Ankunft Zürich HB

Benjamin Guélat wurde 1978 in Bure (Jura) geboren. Er stu-dierte bei Guy Bovet, Rudolf Lutz und Martin Sander in Basel, wo er Lehr-, Konzert- und Solistendiplom sowie einen Master für Im-provisation erwarb. Zweimal wurde ihm der Hans-Balmer-Preis verliehen. Neben seiner Tätigkeit als Organist der katholischen Kirchgemeinde Maria Krönung in Zürich-Witikon tritt er als Solist oder Begleiter regelmässig in der Schweiz und im Ausland auf.

Kosten für die Orgelbesichtigungen:
ZKMV-Mitglieder Fr. 30,-
Nichtmitglieder Fr. 50,- 

Zugbillette:

Bitte individuell lösen.
Zürich HB – Porrentruy (via Basel / Delemont) retour
2. Klasse, Halbtax: Fr. 49,- 

Anmeldung: an Matthias WamserQuellenstrasse 22, 4310 Rheinfelden

061 – 831 1046; matthias.wamser@zkmv.ch

@Facebook

Bericht: Das erste Mal

Soeben Mitglied des Zürcher Kirchenmusikerverbandes ZKMV geworden, nahm ich dieses Jahr zum ersten Mal am Kirchenmusiktag teil. Mein Fazit: ein spannender, vielfältiger, interessanter Tag! 

 

Ich habe viel Neues gehört und gelernt, Altes bestätigt bekommen, nach vielen Jahren bekannte Gesichter wiedergesehen, neue Kollegen kennen gelernt, Erfahrungen ausgetauscht. Ein Beispiel: im Workshop über Musik an Abdankungen habe ich Antworten auf eine Frage bekommen, die mich seit längerer Zeit beschäftigt hat.

Der ganze Ablauf mit den verschiedenen Workshops war gut geplant. Dies gilt auch für die Verpflegung. Das Mittagessen, der abendliche Apéro und die Zwischenverpflegung waren liebevoll vorbereitet und perfekt organisiert. Dass ich als Neumitglied gratis dabei sein durfte 8562532553 who call , war ein schönes Geschenk für mich, danke vielmal!

Dieser interessante Tag hat mir neuen Schwung für meine Tätigkeit verliehen und ich werde am nächsten Kirchenmusiktag auf jeden Fall wieder mit dabei sein!